Moonglow – eine Notwendigkeit oder eine Spielerei?

Da ich Ultramarin vorläufig aus meiner Palette verbannt habe, gibt es Platz für mindestens eine weitere Farbe. Dieser freie Raum irritiert mich und muß schnellstens gefüllt werden. Moonglow von Daniel Smith erfreut sich großer Beliebtheit. Ich habe versucht herauszufinden, ob das für mich nachvollziehen ist.
Gleich vorweg, für mein astrophysikalisch ungeschultes Auge besteht kein Zusammenhang zwischen  dem Mond und dieser Farbe (In der deutschen Übersetzung heißt sie sogar "Silbermond".). Sie wird aus drei Pigmenten hergestellt.

  • Chromoxidgrün (PG18)
  • Ultramarinblau (PB28)
  • Anthraquinon Rot (PR177)

Sobald ich mehr als zwei Farben misch (egal welche) erhalte ich meist Graubraun, was in diesem Fall ein Euphemismus für "Schmutz" ist. Zum Glück kennen die Leute von Daniel Smith sich besser aus. Das Ergebnis ist schwer zu beschreiben. Der Grundton ist ein Blaugrau mit einer Tendenz zu Violett.

Die verwendeten Pigmente haben unterschiedliche spezifische Dichten. Chromoxidgrün (ca. 2,00 g·cm−3) sinkt als erstes ins Papier, dann folgt Ultramarinblau (ca. 1,62 g·cm−3) und zuletzt Anthraquinon Rot (ca. 1,47 g·cm−3), das ziemlich an der Oberfläche bleibt. So sieht es aus, wenn ein paar Tröpfchen Moonglow direkt aus der Tube aufs nasse Papier gegeben wird.

Diese Farbe hat wirklich ein Eigenleben! Ihr größtes Potential offenbart sich, wenn man sie ohne anderen Farben verwendet. Die Pigmente fließen in alle Richtungen und die Granulierung ist spektakulär.

Hier habe ich ein klein wenig Quinacridone Rose hinzugefügt.

Moonglow wird gerne für Schatten verwendet, doch ich wäre da vorsichtig. Es ist eine sehr dominante Farbe und egal, was ich versucht habe, ich erhalte immer harte Ränder.

Moonglow ist ganz sicher keine notwendige Anschaffung, aber es macht sehr viel Spaß damit zu spielen.

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