Fude de Mannen von Sailor Pen

Seit ich mit dem Urbansketching begonnen habe, benutze ich eine LAMY Safari (EF-Feder) und gelegentlich die MICRON Fineliner von Sakura Pigma. Da ich mit eine grauenvolle Handschrift habe, war Kalligraphie nie ein Thema für mich. Dennoch besorgte ich mir vor einigen Wochen eine besondere Füllfeder. Die 1911 Fude de Mannen Calligraphy Pen von Sailor gewinnt sicher nie einen Preis für ästhetisch, funktionelles Design. Ihre Stärke liegt in der Feder.

Sailor Pen ist – der Name täuscht – eine japanische Firma, die seit über hundert Jahren existiert. Bei der Fude de Mannen (Ich konnte nicht gesichert herausfinden, was dieser Name bedeuten soll.) ist die Spitze nach oben gebogen. Das erlaubt je nach Winkel der Schreibhand unterschiedliche Strichstäken mit nur einer Füllfeder zu erzeugen. Der Tintenfluß funktioniert auch auf der verkehrten Seite der Feder, wodurch eine sehr dünne Linie erzeugt werden kann.

Die Ausführungen unterscheiden sich je nach Neigungswinkel der Feder. Es gibt sie mit 40° (Blau; #11-0127-740) und mit 55° (Grün; #11-0127-767). Diese Variante wird auch in einem etwas gefälligeren Design produziert (#10-0212-740).

Mit einem Kaufpreis zwischen ca. 7 und 14 € (je Modell), ist die Fude de Mannen vermutlich die Füllfeder mit dem besten Preisleistungsverhältnis weltweit. Lediglich der Konverter, ist mit ca. 10 € in diesem Licht betrachtet teuer.

Geliefert wird die Füllfeder mit zwei Tintenpatronen (Schwarz) der Marke Sailor. Das ist eine außergewöhnliche Tinte. Ich habe noch nie ein so tiefes Schwarz gesehen. Sie ist sehr wasserlöslich, was je nach Strichstärke eine variable Bandbreite von Schattierungen erlaubt.

Füllfeder und Konverter harmonieren hervorragend mit der Dokumententinte von De Atramentis. Selbst wenn sie längere Zeit unbenutzt liegen bleibt, läuft der Tintenfluß wie gewünscht.

Die Handhabung der Fude de Mannen ist gewöhnungsbedürftig. Je mehr ich mit ihr Zeichne, desto „natürlicher“ wird es den Winkel der Hand dabei zu verstellen. Vielleicht sollte man als absoluter Füllfederneuling nicht gleich mit diesem Gerät beginnen, doch mit etwas Übung erzielt man gerade wenn man eine lockere Linienführung bevorzugt, sehr gute Ergebnisse. Nur schöner Schreiben kann ich auch mit dieser Feder nicht.

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