Die Hamburger haben allen Grund sich etwas auf ihre Stadt einzubilden. Hamburg ist schön, originell, überraschend, macht Spaß und egal wohin man geht, man landet bei der Elbphilharmonie. Bereits ein Blick auf Hamburgs Silhouette offenbart die reizvollen Kontraste der Hansestadt. Nicht zu Unrecht bezeichnen die Hamburger ihr Zuhause als Perle des Nordens. Je nach dem unter welchem Blickwinkel sie betrachtet wird, ändert sie zwar nicht die Farbe, jedoch das Erscheinungsbild. Das Komponistenviertel oder die Nicolaifleet versetzt Besucher in längst vergangene Zeiten. Ein paar Straßen weiter erhebt sich die Hafen City – ein moderner Architekturkomplex an dem immer noch weiter gebaut wird. Als ich Hamburg das erste Mal besuchte, präsentierte man uns stolz eine riesige Baustelle, wo demnächst die wunderbare Elbphilharmonie stehen würde. Viele Jahre und 866 Millionen Euro später war sie wider Erwarten tatsächlich fertig. Ob sie das Geld wert ist, sei dahingestellt, aber sie ist ein wahrer Touristenmagnet. Obwohl ich jeden Tag einen anderen Weg einschlug, irgendwann stand ich vor der Elphi. (Am besten sieht man sie übrigens vom Wasser aus.)
Bei meinem ersten Aufenthalt in Hamburg wohnte ich in einem Hotel direkt an der Reeperbahn. Schon damals beobachtete ich, daß dort nicht einmal mehr nachts um halb eins viel los war. Mittlerweile gehen Familien mit Kindern auf der sündigen Meile spazieren. Da empfiehlt sich eher ein Abstecher zum Hamburger DOM. Das Volksfest findet dreimal im Jahr statt und verfügt über ein ungewöhnlich vielfältiges Angebot an Mahlzeiten. Auch außerhalb des DOMs verführt Hamburg dank seiner enormen Bandbreite an Restaurants zu einer kulinarischen Weltreise. In dieser Stadt kann man nicht hungern, selbst wenn man es möchte.
Also große Enttäuschung erwies sich der Tierpark Hagenbeck. Er ist mit Teichen, Pagoden und Brücken sehr schön angelegt, allerdings entsprechen die Gehege keinesfalls den Anforderungen eines modernen Tiergartens.
Mein Lieblingsplatz in Hamburg ist die Speichestadt. Ich kann mich an den scheinbar nie enden wollenden Reihen von Klinkerbauten (Die Bauweise ist bei mir daheim kaum vertreten.) nicht sattsehen. Außerdem befindet sich in der Speicherstadt das Miniatur Wunderland (kurz Miwula), die größte Modelleisenbahnanlage der Welt. Das ist der beste Beweis dafür, wie schön es sein kann älter, aber nicht erwachsen zu werden. Als wäre ein Besuch im wahrgewordenen Traum jedes Modell- und Dioramenbauers nicht schon spannend genug, bietet man darüber hinaus eine Backstage Tour an. Sie zählte zu den witzigsten und informativsten Besichtigungen, die ich je gemacht habe und ist absolut jeden Cent wert. Einen Tag danach wurde offiziell bekannt gegeben, daß die Anlage um etliche Teile erweitert wird. Spätestens jetzt habe ich einen Grund, in absehbarer Zeit wieder nach Hamburg zu fahren.