Friedensreich Hundertwasser, der "Gegner der geraden Linie", entwarf Ende der 1970er Jahre für die Stadt Wien ein Wohnhaus, das einige Jahre später tatsächlich gebaut wurde. "Jö", dachte ich mir, als es zum Treffpunkt der USK Wien bestimmt wurde "endlich ein einfaches Motiv. Dort ist eh alles irgendwie schief." Welch ein Irrtum! Es sollte eine meiner schwierigsten Zeichnungen werden. Ich scheiterte mehrmals an einer Detailskizze des oberen Stockwerks. Als die Zeit schon weit fortgeschritten war, nahm ich – Hundertwasser hätte es vermutlich befürwortet – den Pinsel und malte die unterschiedlichen Farbflächen der Fassade. Die Details fügte ich mit der Füllfeder hinzu. Ich werde mich nie wieder despektierlich über die schiefen Linien äußern.
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