Ich bin furchtbar bequem und hab’s gerne gemütlich, sogar beim Urbansketching. Deshalb habe ich mir vor einiger Zeit ein Zeichenbrett gebastelt. Es bietet Platz für meine Wasserdöschen, den Pulswärmer, den ich zum Pinselabstreifen benutze, natürlich den Malkasten und mein Skizzenbuch bis zu einer Größe von 20,3 x 25,4cm (allerdings mit etwas Überhang auf beiden Seiten). So sieht es aus, wenn es im Einsatz ist.
Meine liebe Freundin Betti von den USK Wien wollte so ein Brett selbst machen und ich versprach etwas voreilig für sie ein DIY-Video zu drehen. Nun bedeutet ein Universitätsabschluß in Theater- Film- und Medienwissenschaft nur, daß man Filme analysieren, nicht sie drehen kann. Das Ergebnis ist dementsprechend holprig, vor allem weil ich dafür einen Aufbau aus meinen Handy, einem Selfiestick, einer Blumenvase, Washitape, einem Italienisch-Wörterbuch, den gesammelten Werken von Peter Weiss und der dreibändigen Ausgabe von Schillers Werken sowie einem Rollwagen konstruieren mußte. Aber zurück zum Zeichenbrett.
Neben seiner eigentlichen Funktion sollte es nicht viel größer als A4 und leicht sein. Nach einigen Experimenten entpuppten sich die beiden Deckel von Collegeblöcken als perfekte Lösung. Sie sind stabil genug, haben aber kaum Gewicht. Man kann sie problemlos aus der Spiralbindung entfernen. Überlappend zusammengeklebt bieten sie ausreichend Arbeitsfläche. In zusammengeklapptem Zustand passen sie in jede Zeichentasche (sogar in einige meiner Handtaschen). Abgesehen von den Deckeln benötigt man noch ein breites Gaffer- oder Gewebeband und eine Schere. Alles anderes erklärt hoffentlich das Video.
Noch ein Tip für die Praxis: zur Stabilisierung fixiere ich beide Teile beim Zeichnen links und rechts zusätzlich mit Foldbackklammern. In diesem Zustand trägt es alle meine Utensilien inklusive Buch. Als Servierbrett für Wedgwoodporzellan würde ich es dennoch nicht verwenden.