Der Karl-Marx-Hof am Tag der Arbeit

Eigentlich wollte ich im Setagayapark sketchen, doch der war mit Besuchern überfüllt. Daher wechselte ich zu einer naheliegenden Institution der Stadt Wien.

Der Karl-Marx-Hof entstand 1930 als Vorzeigeprojekt des sozialdemokratische Wohnbauprogramms, das auf die katastrophale Wohnungssituation der Arbeiter reagierte. Über den längsten zusammenhängenden Wohnbaukomplex der Welt gibt es viel zu erzählen. Es werden sogar eigenen Führungen angeboten. Unglücklicher Weise sind die derzeit Verantwortlichen für die Verwaltung des Wohnraums der Stadt Wien nicht zu einer Teilnahme verpflichtet. Ansonsten würden sie schlagartig erkennen, wie weit sich die Gemeinde in den letzten Jahrzehnten von ihrer Aufgabe als umsichtiger Vermieter entfernt hat.

Abgesehen von ihrer bewegten historischen wie sozialpolitischen Vergangenheit ist die Anlage auch architektonisch interessant. Mein Sketch zeigt die sogenannten Fahnentürme (Die Beflaggung ist kein Dauerzustand, sondern dem 1. Mai, dem Tag der Arbeit geschuldet.) Für die Umrisse verwendete ich eine Sailor Fude. Die eigentümliche Farbe der Fassade bereitete mir Dank Liz Steel kein Problem. Durch sie lernte ich Potter’s Pink kennen, mit der man wunderbar granulierende Mischungen erzeugen kann, die ansonsten jedoch absolut unansehnlich ist, außer man malt den Karl-Marx-Hof.

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